09.08.2006 der erste Tag in Sofia
Wir sind um ein Uhr aufgestanden, d.h. ich hab gleich gar nicht geschlafen weil ich mit meinem Koffer auf Kriegsfuß stand, denn der wollte einfach nicht zu gehn ;)Aber um eins war dann der Koffer doch endlich zu und ich konnte ihn ins Auto packen.
Gegen 7Uhr waren wir dann in Berlin Tegel und wollten los fliegen.
Dann der erste Dämpfer 5Tage parken kosten 130€... das ist nun doch für jeden Normalverdiener zu viel und wir mussten noch zu einer billigen Variante wechseln. Hier hat man uns dann sogar zum Flughafen gefahren.
So nun war das Auto also geparkt und wir vor dem Schalter. Da meint die Frau doch, dass man nur mit Reisepass nach Bulgarien darf obwohl überall im Internet steht, dass auch ein Personalausweis ausreicht. Wo genau zwischen den beiden der Unterschied ist muss mir eh noch mal einer erklären... naja auf jeden Fall durfte Lars dann nicht mit fliegen sondern musste das Ticket umbuchen und dann einen vorläufigen Reisepass zu beantragen.
Mama und ich durften nun also in die Wartehalle und dann auch ins Flugzeug. Nach zwei Stunden und einem mehr oder weniger vernünftigen zweiten Frühstück waren wir dann auch endlich in Sofia angekommen.
Durch die Passkontrolle und das Gepäck abgeholt waren wir dann schon fast ein wenig ratlos was wohl als nächstes kommen wird aber bevor wir uns auch schon weitere Sorgen machen konnten traf unser Blick einen Zettel mit meinem Namen und wir wussten, dass es sich bei diesem jungen Mann wohl um Niki Kolev handeln muss.
Er schnappte uns und die Koffer und fuhr uns erstmal zum Studentenwohnheim in Studenski Grad (Studentenstadt). Hier angekommen waren wir erst einmal ziemlich geschockt über die Zustände und auch darüber, dass irgendwie keiner Bescheid weiß. Nach gutem Zureden von Niki bekam ich dann doch einen Schlüssel und durfte das Zimmer anschauen. Im ersten Moment traf mich fast der Schlag, aber wie Frau Mateeva meinte, wenn ich deutsche Verhältnisse will dann muss ich nach Deutschland gehen.
Als wir gerade das Zimmer begutachteten kam dann auch Frau Kaltcheva (sie hatte sich schon im Vorfeld um alles gekümmert und alle meine Fragen beantwortet und eben alles erledigt worum ich sie bat) und nahm uns mit in die Universität. Ich werde an der Technischen Universität in Sofia studieren. Sofia hat viele Unis und allein an der TU sind mehr als 17'000 Studenten eingeschrieben.
Wir mussten das Zimmer bezahlen und bekamen für alles eine Quittung mit der wir dann zur Polizei mussten. Denn jeder der nach Bulgarien kommt (bis auf die Touristen im Süden), muss sich bei der Polizei melden und sagen woher er kommt, wie lange er bleibt und und und... eben eine Menge Bürokratie.
Als wir dann endlich alle so einen Zettel in der Hand hatten durften wir gehen um uns erneut mit Niki in eine Schlange zu stellen, aber diesmal in der Bank. Über eine Stunde musste er nun Fragen beantworten wie warum ich nur zwei Namen habe, denn in Bulgarien haben alle noch Vatersname an zweiter Stelle und den habe ich nicht usw. Irgendwann war dann auch das Konto eröffnet und nun hoffe ich, dass ich demnächst meine Karte abholen kann.
Der erst einmal letzte Weg an diesem Tag führte uns ins Kaufland, ja richtig auch hier in Sofia gibt es seit knapp drei Wochen ein Kaufland und ich muss ehrlich sagen bis auf wenige Kleinigkeiten würde man nicht glauben, dass man nicht im Kaufland in Ilmenau ist. Wir kauften also erst einmal ein paar Teller, Besteck, Tassen und was man eben so braucht um erst einmal sauber zu machen.
Nach unserem Einkauf brachte uns Niki zurück zum Wohnheim und wir hatten eine Stunde für uns bevor er uns mit seinem Vater zum Abendessen abholte. Wir fuhren in die Stadt und gingen dann noch ein Stück durch die Fußgängerzone. Hier waren sehr viele Leute und alle Geschäfte waren auf obwohl es schon fast neun war und auch nach 23Uhr änderte sich die Situation nicht wirklich.
Im Restaurant angekommen bestellte Herr Kolev alles und wir waren begeistert als alles auf dem Tisch stand. Es gab eine riesige Auswahl an verschiedenen bulgarischen Salaten und immer eine Erklärung was wir da gerade essen. Zur Hauptspeise gab es dann auch wieder etwas Landestypisches.
Völlig satt und ziemlich erledigt fielen meine Mama und ich an diesem Abend in unsere Betten.
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