18.09 - 24.09 wieder nichts zu tun
Ich hab jetzt einen Kühlschrank.... ;) ... ich weiß muss es nicht noch einmal bekannt geben, aber es ist schon toll so ein Gerät zu haben...
Die Woche war irgendwie nicht so viel los, deswegen habe ich beschlossen einen Flug nach Hause zu suchen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Leute hier nicht los legen wollen oder können. Auf jeden Fall brauch ich was zu tun und dann fange ich eben damit an eine Woche heim zu fliegen bevor hier wieder nichts passiert und von einer oder zwei Vorlesungen in der Woche kann man ja nun auch nicht leben.
Okay also der Plan steht am 29.09. fliege ich nach Hause.
11.09 - 17.09 die erste woche uni
Der 11. September in Sofia
Montag, eigentlich der erste Unitag, aber hier wird erstmal gefeiert, das das Studienjahr wieder losgeht.
Lars und ich sind also wie man uns gesagt hat um 10Uhr vor dem Rektorrat gewesen. Hier gab es nun erst einmal eine Festansprache vom Rektor und anderen wichtigen Leuten und dann eine Tanzgruppe.
Als nächstes Stand die Begrüßung des Dekans auf dem Programm aber dieser ist leider im Ausland und so übernahm das Herr Stevanov. Endlich redete mal jemand auf Deutsch und wir verstanden auch etwas.
Das war dann auch schon der Plan für heute und wir fuhren nach Hause um zu essen und den Koffer zu holen denn Lars musste ja wieder zum Flughafen um nach Deutschland zu fliegen. Eigentlich ist man in 10min am Flughafen aber heute war irgendwas anders, ca. einen 1km vorher stand alles still, ein Auto am anderen. Wir waren nun langsam schon spät dran und mussten den Rest laufen denn an fahren war hier nicht zu denken. So rannten wir die letzten Meter und kletterten über den Zaun und dann waren wir da. Auf dem gesamten Platz vor dem Flughafen waren hunderte Menschen und überall war es abgesperrt. Am Eingang zum Einchecken war eine lange Schlange und nur zu einer Tür durfte man rein und das auch nur mit Vorlage eines Passes. Als wir endlich drin waren, fanden wir dann die nächste Schlange beim Einchecken. Hier fragten wir einen Mann was denn los sei und er sagt, dass es eine Bombendrohung gegeben hat und nun die Sicherheitsmaßnahmen sehr hoch sind. Aber wir kamen auch an die Reihe und Lars durfte dann auch durch die Pass- und Zollkontrolle und dann war er weg.
Nun begann das eigentliche Problem. Es gab keine Taxis und die Busse und Mikrobusse standen irgendwo in der langen Autoschlange. Aber was will man machen. Ich stellte mich zur Gruppe der Wartenden und hoffte auf einen Bus, denn es war sehr war an diesem Nachmittag mitten in der prallen Sonne. Nach einiger Zeit kam dann auch endlich ein Mikrobus und ich war dann nach über einer Stunde auch endlich wieder zu Hause.
Es ist erschreckend festzustellen, dass ein solches Ereignis eine ganze Stadt lahm legen kann.
Den Rest der Woche war nicht sehr viel los außer der Versuch meinerseits einige Dozenten zu finden und mit Ihnen die Vorlesung zu besprechen, aber hier ist die Hälfte noch im Urlaub oder sonst wo verschollen. Es ist zwar die erste Vorlesungswoche aber davon merke ich nichts und alle die ich frage meinen nur ich soll die freie Zeit genießen.
Meine erste Vorlesung habe ich am Donnerstag. Es geht um Verbrennungsmotoren und es war nicht sehr spannend. Der Dozent hat erst alles auf deutsch erklärt und dann kamen die Fragen auf bulgarisch und er durfte es noch einmal in bulgarisch sagen.
Sonst bin ich die ganze Zeit damit beschäftigt etwas zu tun zu finden, denn der Mensch braucht eine Aufgabe. Aber es gibt Gott sei Dank immer Kleinigkeiten die ich für die Vorsitzende der Fachschaft, Ivana, tun kann, auch wenn nur ein Brief auf deutsch zu schreiben ist oder eine Korrektur von irgendetwas ansteht.
Am Freitag war dann das Treffen mit der Fachbereichsleiterin für Deutsch und ihr werdet es kaum glauben ich werde für einige Deutschstunden eingesetzt weil einige Lehrerinnen krank oder für einige Zeit im Ausland sind. Mal schaun was das wieder gibt, wenn ich am Montag anfangen darf. Die armen Erstsemester tun mir jetzt schon leid.
An diesem schönen sonnigen Freitagnachmittag bin ich nun endlich mal wieder in meinem Lieblingselektronikgeschäft gewesen und habe gefragt wie es denn aussieht wenn man etwas größeres kauft und es geliefert haben will, schließlich kann ich es nicht unter den Arm klemmen und los laufen. Der Mann schaut mich ganz verständnislos an und sagt, das sie es natürlich nach hause liefern und es es wäre sogar kostenlos. Das hat mich dann überzeugt und er durfte mich so gleich in die wunderbare Welt der Kühlschränke und Mini-Ofen einführen.
Ihr wisst gar nicht was es heißt keinen Kühlschrank zu haben wo man nach einem langen Tag etwas kaltes zu trinken herausnehmen kann wenn ihr es nicht mindestens 6 Wochen oder länger vermisst habt.
Oder der Umstand das es einfach mal 5 Tage kein warmes Wasser gibt und ihr außer einem kleinen Teepott und einem Tauchsieder nichts anderes habt um warmes Wasser zu bekommen schließlich habt ihr weder einen Topf noch eine Kochplatte auf die ihr diesen stellen könntet.
Aber diese Zeiten sind nun vorbei. Mein Entschluß stand fest, ich kaufe einen Kühlschrank und einen Mini-Ofen. Leider wird erst am Samstag geliefert, aber nun habe ich so lange gewartet dann kann ich das auch noch ein wenig länger....
Samstag und der Kerl mit den Sachen soll zwischen 11 und 13 Uhr kommen (also bulgarische Zeit, es kann also dauern). Dieses mal wurde ich aber nicht enttäuscht denn kurz vor eins kam der LKW und ein völlig verwirrter Bulgare stand daneben, denn ich kann kein Bulgarisch und er außer Bulgarisch nichts. Ich denke wenigstens für die Leute auf dem Balkonen war es ein tolles Schauspiel das Ganze mit anzusehen. Er brachte mir alles ins Zimmer und dann war er auch schon wieder weg und ich durfte alles allein auspacken und in die richtige Ecke schieben.
Endlich stand alles an seinem Platz und ich ging erst einmal einkaufen. Nun gab es wieder ganz normale Dinge dank meines Kühlschranks bei mir zu essen, z.b. Margarine, Käse, Milch, Pizza... Ich konnte es kaum glauben als ich an diesem Abend meine erste Pizza in den Ofen schob und anschließend verspeiste.
Es ist toll auch wieder selber etwas kochen oder auch nur warm machen zu können.
04.09 - 10.09 endlich Urlaub
Nach alldem Stress hatte ich mir nur auch ein wenig Urlaub verdient, aber vorher war noch ein wichtiger Weg zur Polizei zu erledigen und der war am Montag geplant.
Pünktlich zum Ende der Mittagspause waren dann Frau Kaltcheva auch dort angekommen und schon ging es wieder los. Endlich waren wir am Schalter angekommen, heißt es nein sie sind hier falsch und sie müssen dorthin. Dann stellt man sich da an und wieder ist man falsch. Irgendwann waren wir dann doch richtig und uns fehlte ein Zettel. Da gingen wir dann also um den Zettel zu kaufen und auszufüllen. Erneut anstellen. Endlich dran. Meine Fotos haben nicht die richtige Größe oder sonst was gefällt ihr nicht. Fotos machen lassen im Laden um die Ecke. Wieder zurück. Wieder anstellen. Dann haben wir endlich alles denken wir. Auch die ganzen Quittungen über die Bezahlungen waren schon in unserer Hand. Endlich dieses Mal fehlt nichts. Aber das dicke Ende kommt immer erst am Schluss. Ich muss bis 17Uhr warten um dann meinen Pass wieder zu bekommen und es war erst kurz vor 15Uhr. Aber was soll man machen … Frau Kaltcheva ist wieder zur Uni gefahren und ich war erstmal was essen und habe die Zeit totgeschlagen um dann meinem Pass wieder zu bekommen.
Als ich dann endlich wieder zu Hause war, machte sich nun die Aufregung in mir breit denn um 23Uhr würde mein Schatz am Flughafen landen. Ich habe also die letzte Zeit genutzt meine Koffer zu packen um dann auch schon zum Flughafen zu fahren. Endlich dort angekommen, gab es wie immer ein Problem mit dem Gepäck und erst kurz nach Mitternacht hatte ich ihn endlich wieder.
Am Dienstagmorgen fuhren wir zum Busbahnhof, kauften zwei Tickets nach Nesebar und fuhren los. Nach 7Stunden und eingeschlafenen Beinen, waren wir dann endlich am Hotel angekommen. Dort eingecheckt, erkundeten wir erstmal die nähere Umgebung um dann todmüde ins Bett zu fallen.
Am Mittwoch fuhren wir nach Nesebar in die Altstadt. Die Stadt ist sehr schön. Viele Kirchen, niedliche kleine Geschäfte, Gässchen und Restaurants gibt es hier.
Am Donnerstag hatten wir uns zu einem Ausflug angemeldet und fuhren in ein Naturschutzgebiet. Dort gab es Schildkröten in natürlicher Umgebung.
Dann machten wir noch Sozopol und Burgas unsicher bevor wir wieder im Hotel ankamen.
Am Freitag stand dann der erste Strandbesuch auf dem Programm aber leider wird es hier in Bulgarien am Meer im September sehr windig und das muss man wissen denn manchmal ist dann das Baden nicht erlaubt. Aber wir hatten Glück.
Am Abend waren wir wieder in Nesebar um uns die Stadt im Licht des Sonnenunterganges anzuschauen.
Am Samstag kam dann wie erwartet auch hier wieder das erwartete Problem. Wir hatten am Donnerstag schon an der Rezeption gefragt wer sich um unsere Rückfahrt nach Sofia kümmert und man hatte uns vertröstet auf Samstag. Das wäre noch früh genug um die Tickets zu buchen. Aber weit gefehlt denn auf einmal gab es keine Tickets mehr und da saßen wir nun.
Dank einer Hotelangestellten die alle Möglichkeiten durchtelefonierte, bekamen wir aber noch zwei Tickets aber wir müssen sie gleich abholen, sagte sie. Also ließen wir alles stehen und liegen und fuhren zum Sonnenstrand in das Reisebüro und dann standen wir da. Denn wie das hier in Bulgarien nun mal ist geht jeder einfach Mittagessen oder Kaffee trinken auch wenn die Öffnungszeiten etwas anderes sagen. Als sie nach über einer halben Stunde dann endlich da war, kauften wir dann die Tickets für die Heimfahrt.
Nun konnten wir durchatmen und fuhren mit dem Boot zurück nach Nesebar um der Stadt einen letzten Besuch abzustatten.
Am Sonntagfrüh um 9Uhr verließen wir das Hotel um hoffentlich um 10Uhr im Bus zu sitzen. Aber vorher mussten wir erst einmal zum Busbahnhof am Sonnenstrand. Also auf den Bus warten. Richtige Haltestelle suchen. Aussteigen. Und nun? Ja, gute Frage. Wieder wussten alle etwas aber keiner das richtige und so verbrachten wir die letzte halbe Stunde mit der Suche nach dem Bus und dem Platz wo er abfahren sollte. Wir haben ihn aber gefunden und saßen dann wieder über 7h in einem Bus bis Sofia in Sichtweite kam.
Als wir dann endlich wieder in der Studentenstadt angekommen waren, kam auch schon das nächste Problem auf uns zu, denn warmes Wasser ist hier kein Muss. Dank einer Baustelle gab es schon seid dem 7.9 kein warmes Wasser mehr. Aber für was hat man denn einen Tauchsieder??? (das ist die Vorform eines Wasserkochers nur ohne Topf für alle die das nicht wissen….)
28.09 - 03.09 3.Woche Sprachkurs
Die Woche begann wie erwartet mit einem leeren Raum, denn Uli, Ruth, Nadja und auch Richard hatten uns verlassen.
In dieser Woche war wieder alles genauso. Viel lernen, viel Unverständnis und eben alles was noch so dazu gehört.
Am Mittwoch und Donnerstag war Anna bei mir und wir hatten einen schönen Nachmittag und waren zusammen essen. Aber auch die Hausaufgaben und die Lernerei kamen nicht zu kurz, schließlich war am Freitag der Abschlusstest angesetzt.
Donnerstag hatte uns dann Marthas Tante alle zur Tupperparty eingeladen. Also keine Party wie man es vielleicht von Deutschland kennt, sondern eine reine Präsentation des Unternehmens und der Produkte und auch die Mitarbeiter wurden für ihre guten Leistungen geehrt. Es war ein sehr schöner Abend auch wenn ich zugeben muss das ich kaum ein Wort verstanden habe, aber so viel bulgarisch kann ich ja nun auch noch nicht.
Dann kam also der Freitag. Wie jeden Tag gab es erst einige neue Vokabeln und so weiter und dann nach der Pause kam das dicke Ende. Der Abschlusstest wurde ausgeteilt und dann saßen wir alle da und schwitzten über unseren Arbeiten. Am Ende haben wir, so denke ich, alle bestanden. Unsere Ergebnisse werden wir später erfahren. Am Ende dieses Tages waren wir alle abends zusammen essen.
Sonntag haben Lisa und ich dann die Stadt unsicher gemacht und alle Läden leer gekauft. Na so schlimm war es dann doch nicht und waren dann mit ihrem Schatz und seiner Schwester wieder ganz lecker essen.
21.08 - 27.08 und immer noch Sprachkurs
Wie jeden Tag war auch dieser Montag vom morgendlichen Sprachkurs geprägt und es sollte auch den Rest der Woche so weiter gehen.
Am Mittwoch dann endlich der erste Lichtblick: Ausflug zum Kremitovski-Kloster.
Nachdem wir an einem Bahnübergang fast eine Stunde gestanden haben (irgendwie sind dieselben zwei Loks samt Anhängern in 10min Abständen von einer Seite zur anderen gefahren und keiner hat es zwischendrin für nötig gehalten die Schranken auf zu machen), sind wir dann doch noch angekommen. Es war wirklich toll dort in den Bergen, die Luft, der Ausblick, der Garten, die Blumen ... einfach alles. Eben ein Ort wo man sich vorstellen kann länger zu bleiben. Aber auch die Kirche war sehenswert.
ein Ausblick der für sich spricht ...
Gruppenfoto vom Sprachkurs
Am Samstag dann der zweite und letzte Lichtblick für diese Woche: Ausflug nach Batchkovo. Die Fahrt dauerte sehr lange, schließlich mussten wir bis nach Plovidiv und ein Stück weiter. Aber der Weg hat sich gelohnt. Erst waren wir bei einer alten Burg samt Kirche und kletterten auf eigene Faust ein wenig im alten Gemäuer.
Endlich also ein Bild von mir.
Im Hintergrund besagtes Gemäuer.
Dann gab es erstmal ein zünftiges Mittagessen mit Rakia für alle gesponsert von Ulli (er und Ruth hatten nämlich heute Morgen ihre Zeugnisse erhalten und werden nächste Woche leider nicht mehr bei uns sein). Ein wenig beschwipst und völlig voll gefuttert erklommen wir dann den letzten Hügel für heute. Den Hügel wo das Batchkovo -Kloster erbaut wurde. Ein wirklich sehenswertes Stück Geschichte Bulgariens. Eine sehr gut erhaltene Kirche und sogar echte Mönche, die immer noch dort leben. Dank Ludmilla, unserer Lehrerin, bekamen wir dann noch eine Führung auch in die Gebäudeteile in die sonst eben kein Tourist kommt. Das Besondere an dieser Kirche ist eine Ikone, die es in ganz Bulgarien nur einmal gibt und die vor einigen Jahrzehnten in den umliegenden Bergen gefunden wurde. Nun kommen alle Gläubigen hier her um die Ikone zu beschenken und ihre Bitten und Wünsche an die Madonna zu richten. Es war sehr beeindruckend für uns alle wie gläubig einige Bulgaren sind.